Die Smart Minerals GmbH hat die Firma Adinotec bei ihrer Produktentwicklung durch umfangreiche Prüfungen des Produkts unterstützt. Perenium® das ist eine Polymeremulsion, die auf umweltverträglichem industriellem Latex aufgebaut ist. Das Produkt steigert die Wirksamkeit von Stabilisierungen mit hydraulischen Bindemitteln für die Verbesserung von Tragschichten.
Für diese Zusammenarbeit wurde der ACR Kooperationspreis verliehen, der österreichische Forschungskooperationen auszeichnet.
Wo im Straßenbau üblicherweise eine Tragschicht zum Beispiel aus Schotter eingesetzt wird, setzt die Innovation von Adinotec auf ein Polymer: Perenium. Dieser Zusatzstoff stabilisiert in Kombination mit Zement die Tragschichten und schützt sie vor Frostschäden. Adinotec bietet Perenium heute in trockener und flüssiger Form an; es gibt Tochterunternehmen in Indien, in Polen und in der Slowakei. Leicht war der Weg dahin nicht: „Es war viel Überzeugungsarbeit“, sagt der Geschäftsführer der Adinotec, Michael Salzmann. „Das geht nur mit einem in der Branche absolut anerkannten Forschungspartner.“
Michael Salzmann kann jetzt bereits daran denken, sein Unternehmen Adinotec zu vergrößern: Innerhalb von nur sechs Monaten ist es dem jungen Wiener Technologieunternehmen mit gerade einmal vier Mitarbeitern gelungen, seine Innovation erfolgreich zur CE-Zertifizierung zu führen. „Anhand der Testergebnisse können wir belegen, dass wir ein hervorragendes Produkt haben, das das Vertrauen unserer Kunden verdient“, sagt Michael Salzmann. Möglich wurde die außergewöhnliche Geschwindigkeit durch die Kooperation mit Smart Minerals, einem Forschungsunternehmen, das zur Vereinigung der österreichischen Zementindustrie (VÖZ) und der TU Wien gehört. „Wir hatten zwei Vorteile“, erläutert Projektleiter und Smart Minerals-Geschäftsführer Stefan Krispel: „Nummer eins: Wir hatten das volle Vertrauen unseres Auftraggebers. Wir haben uns auf das Ziel verständigt, aber der Weg dahin war uns überlassen. Das heißt, wir durften scheitern. Nummer zwei: Wir können mit der im Haus befindlichen Zertifizierungsstelle auch gleich die Zulassung eines Produktes abwickeln.“
Perenium stellt für die Baubranche eine ziemliche Revolution dar, weil auf Schottertragschichten zur Stabilisierung des Unterbaus verzichtet werden kann. Die Verbesserung des Frostschutzes entsteht durch den Zusatz des Polymers. „Perenium erhöht die Frostbeständigkeit ohne die Druckfestigkeit zu erhöhen“, erläutert Stefan Krispel. „Eine höhere Festigkeit könnte zu Reflexionsrissen führen, daher versucht man das zu vermeiden. Dass Perenium in Kombination mit Zement und einer Gesteinskörnung ausreicht, um die Frostbeständigkeit zu verbessern, hat uns selbst überrascht.“
Für die Umwelt scheint Perenium ein Gewinn zu sein: So können die vor Ort vorhandenen Materialien in der gegebenen Gesteinskörnung für die Tragschicht eingesetzt werden. So werden Baustellenfahrten, etwa für Baumaterial, reduziert. Die Bauzeit ist kürzer und damit sinken die Kosten. Michael Salzmann rechnet damit, dass Perenium in Zukunft vor allem bei der Sanierung von Straßen eine zunehmend wichtige Rolle spielen wird.
Dass die Baubranche Innovationen gegenüber skeptisch sei, glauben übrigens weder Salzmann noch Krispel: „Die Baubranche mag konservativ sein, aber sie muss auch Langlebigkeit und Sicherheit garantieren können“, so Stefan Krispel.