In einem aktuellen Forschungsvorhaben untersuchte Smart Minerals, wie sich vorhandene oder zusätzlich eindringende Chloride auf die Dauerhaftigkeit bzw. Schadensanfälligkeit von Tunnelanstrichen auswirken.

Helle Tunnelanstriche mit glatter Oberfläche erhöhen nachweislich die Verkehrssicherheit. Allerdings wurden in den letzten Jahren vermehrt Schäden an Tunnelbeschichtungen festgestellt, die teilweise auf hohe Chloridgehalte an der Grenzschicht zwischen Betonuntergrund und Beschichtungssystem zurückzuführen waren.  Im Zuge des Projekts "Instandsetzung von chloridhältigem unbewehrten Beton – Problematik von Tunnelanstrichsystemen" ermittelte Smart Minerals durch umfangreiche labortechnische Simulationsversuche die zulässigen Chloridgehalte im Beton im Zusammenhang mit der Aufbringung von Beschichtungssystemen. Weiters wurde eine Zustandserhebung und Analyse an insgesamt drei sich in Betrieb befindlichen Tunnelbauwerken durchgeführt. Die Grenzwerte werden gemeinsam mit den ausgearbeiteten Vorgaben hinsichtlich der Untergrundvorbehandlung bei Instandsetzungsarbeiten in normative Regelwerke integriert. Projektpartner waren das BMVIT, die ASFINAG, sowie die Länder Niederösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und Oberösterreich.   Im ersten Projektteil erfolgte die versuchstechnische Simulation an vier unterschiedlichen Tunnelbeschichtungssystemen (konventionelle Tunnelbeschichtung, konventionelle Tunnelbeschichtung inkl. Grundierung, Spritzbeton und Saniermörtel) im Labor der Smart Minerals. Im zweiten Projektteil wurden drei sich unter Verkehr befindliche Tunnel analysiert.

Tunnel Bohrkernentnahme 
Bohrkernentnahmen und Haftzugprüfungen im Schmittentunnel
(Zell am See)

Generell soll der Chloridgehalt im Untergrund vor dem Aufbringen eines Tunnelanstrichsystems auf ein Niveau gesenkt werden, bei dem – auch bei weiteren eingebrachten Chloriden – keine zeitnahe weitere Schädigung zu erwarten ist. Der Untergrund sollte einen möglichst niedrigen Wert aufweisen,  da es im Zuge der Nutzungs- bzw. Lebensdauer von Anstrichsystemen zu einer weiteren Anreicherung kommt und bereits bei etwas erhöhten Chloridgehalten im Labor deutliche Schädigungserscheinungen beobachtet werden konnten.

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