Akkreditierte Prüf- und Inspektionsstelle

Mit dem 10. Änderungsbescheid vom 03.01.2013 wurde die Akkreditierung des Forschungsinstitut der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie auf die Smart Minerals GmbH übertragen. Die Identifikationsnummer blieb unverändert.

Zur Wahrung der Unabhängigkeit und Unparteilichkeit werden Tätigkeiten, die nicht als akkreditierte Stelle durchgeführt werden (Forschung, Schulung, Gutachten, Stellungnahmen, etc.), organisatorisch von der Prüf- und Inspektionsstelle getrennt.

Seit 1953 bestand für das Forschungsinstitut der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie eine staatliche Autorisation zur Prüfung von "Bindemitteln". Diese wurde am 3.Juli 1962 mit Bescheid erweitert auf "Prüfung des Betons, seiner Binde- und Zusatzmittel".

Mit 2. August 1995 wurde das Forschungsinstitut der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie erstmals gemäß Akkreditierungsgesetz als Prüf- und Überwachungsstelle staatlich akkreditiert (Identifikationsnummer 0022).

 

Forschung & Entwicklung

Die Forschungsabteilung der Smart Minerals GmbH entstand ebenfalls 2013 aus Teilen des Forschungsinstituts der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie (VÖZfi) und der TU Wien. Seitdem konnte der Bereich der anwendungsorientierten Forschung stark ausgebaut werden. Als Schwerpunkte wurden die Beständigkeit von Bauwerken unter Umwelteinflüssen, aber auch die Umsetzung von neuen innovativen Betonbauweisen gesetzt.

Durch den Fokus der Forschungstätigkeiten auf eine rasche und praxisorientierte Umsetzung gelingt es auch in hohem Maß, Forschungsfragestellungen von Industriekunden aus der Betonbranche einer positiven Lösung zuzuführen.

Forschung anno dazumals

In den 1950er Jahren wurde der Laborbetrieb des VÖZfi zur Prüfung und Güteüberwachung der in Österreich erzeugten Zemente aufgebaut. Zusammen mit dem Zentrum für Elektronenmikroskopie in Graz wurden die weltweit ersten elektronenmikroskopischen Aufnahmen von Zementstein erstellt. Der damalige Institutsleiter Wolfgang Czernin publizierte wesentliche und bis heute gültige Grundlagen der Betontechnologie in „Zementchemie für Bauingenieure“, Bauverlag Wiesbaden 1960.

Neue Forschungsschwerpunkte

Nach zehn Jahren wurde das VÖZfi erweitert und Rupert Springenschmid konstruierte u.a. einen Innentrommel-Verkehrssimulator zur Untersuchung des Einflusses der Spurrinnenbildung. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt war die Reißneigung von Beton, es wurde ein in Österreich einzigartiger Reißrahmen mit Invarstäben konstruiert. Hierdurch war es möglich, die Betonzusammensetzung hinsichtlich ihres Schwindverhaltens zu optimieren. Es konnten darüber hinaus auch wertvolle Erkenntnisse über die Verwendung von langsam erhärtenden Zementen, die Auswirkungen über die Verwendung von Fließmittel sowie die Wichtigkeit des Schutzes von jungem Beton gegenüber vorzeitiger Austrocknung gewonnen werden.

Das VÖZfi organisierte ein Kolloquium zum Hauptthema der 1980er Jahre: „Frostbeständigkeit von Beton“. Ein weiterer Schwerpunkt waren Untersuchungen zur Stahlkorrosion von Brückentragwerken zufolge Chloride aus den eingesetzten Tausalzen.

Der damalige Institutsleiter des VÖZfi Hermann Sommer übernahm in den 1990er Jahren die Waschbetonbauweise von den USA. Diese besteht aus einem lärmmindernden Oberbeton Sand 0/2 mit Splitt 4/8 mm. Im Unterbeton kann das grobe Recyclingmaterial des Altbetons problemlos eingesetzt werden. Diese Bauweise wird bis heute erfolgreich beim Bau von Verkehrsflächen aus Beton eingesetzt.

Moderne Prüfgeräte

In den 2000er Jahren wurden in Betondecken die ersten Fälle der Alkali-Kieselsäure-Reaktion (AKR) festgestellt. Auf Basis von internationalen Erfahrungen und umfangreichen Versuchsserien konnten mittlerweile gut eingeführte Regelwerke geschaffen werden, um AKR zu erkennen bzw. zu vermeiden. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt war die Optimierung der Kornzusammensetzung im Feinbereich. Der Betonbau strebt eine günstige Kornzusammensetzung an, denn je höher die Packungsdichte, desto ökonomischer und ökologischer erfolgt die Betonherstellung. Neue Geräte ermöglichten es dem Forschungsinstitut, Sieblinien des Bindemittels bis in den Mikrometerbereich zu optimieren.

Nach der Jahrtausendwende erfolgte eine umfangreiche Aufstockung der Prüfgeräte zur Beständigkeitsprüfung (z.B. Ermittlung des Karbonatisierungsfortschrittes durch eine CO2 Prüfkammer) und neue Tätigkeitsfelder (Betonmikroskopie, Umweltanalytik) wurden erschlossen.