Fahrbahndecken in Waschbetonbauweise stellen aufgrund ihrer langen Lebensdauer und Haltbarkeit sowie guter Griffigkeit in Österreich mit einem Anteil von ca. 40% am hochrangigen Straßennetz einen bedeutenden Fahrbahndeckentyp dar. Daher hat es sich das Projekt "OSILAWA" zum Ziel gesetzt, deren lärmtechnische Eigenschaften weiter zu optimieren.

Ausgangslage dafür war die Untersuchung von existierenden Waschbetondecken, die in der üblichen Bauweise mit Größtkorn 8 bzw. 11 mm ausgeführt wurden. Hier wurden sowohl die akustischen Eigenschaften als auch die Textur der Fahrbahndecken messtechnisch erhoben und darauf aufbauend ein Modell erstellt, um von den Oberflächeneigenschaften auf das Reifen/Fahrbahngeräusch schließen zu können.

OSILAWA webAbbildung: Bestimmung der Rautiefe und Profilspitzen einer WaschbetonoberflächenprobeGleichzeitig wurden im Labor Probekörper von möglichen Betonfahrbahndeckschichten mit neuen Oberflächengeometrien erzeugt und photogrammetrisch untersucht. Beispielsweise wurden Variationen des Größtkorns erforscht, auch wurden Waschbetonstrukturen leicht angeschliffen, um eine möglichst ebene und gleichmäßige Reifenauflagefläche zu erzeugen. Aus den so erhobenen Daten erfolgte die Prognose der lärmtechnischen Eigenschaften der neu geschaffenen Geometrien durch das vorher erstellte Modell. Ebenfalls wurde mittels der erhobenen Texturdaten versucht, das akustische Alterungsverhalten konventioneller Waschbetonfahrbahndecken abzubilden. Des Weiteren wurden erste Untersuchungen zur Oberflächengestaltung mittels Grinding-Verfahrens durchgeführt, bei dem in die Fahrbahndeckschicht eine feine Längsrillenstruktur eingebracht wird.

Schließlich wurde aus diesen Ergebnissen unter Berücksichtigung der Herstellungskosten und der notwendigen Erhaltungsmaßnahmen der neuen Fahrbahndeckschichttypen eine Lebenszykluskostenanalyse durchgeführt. Unter diesen Gesichtspunkten wurden die Ergebnisse auf das aktuelle hochrangige österreichische Straßennetz umgesetzt und so angestrebt, den Nutzen von akustisch optimierten Fahrbahndeckschichtgeometrien aufzuzeigen.

 

DI Dr. Martin Peyerl, Smart Minerals GmbH